Regicide (dt. Königsmord / Thronsturz) wurde im Jahre 2001 von
Jan Janssen (Gitarre) und Philipp Kehl (Geige) vorerst als Studioprojekt gegründet.
Noch im selben Jahr stellten sie die Produktion des ersten Demo Albums "Travelling Minds" fertig.
Neben Jan und Philipp wirkten Frauke Richter (Gesang), Heiner Jaspers (Keyboard) und Roman Herzig (Bass) mit.
Michael Borchers (Gitarre) war als Gastmusiker an der Demo CD beteiligt.
Nur kurze Zeit später - als Regicide vom Studioprojekt auf die Bühne sollte - stießen Timo Südhoff (Gesang) und Til Kasmann (Schlagzeug) zur Band.
Der Auslöser der rasanten Entwicklung der Band war der Oldenburger "Act" - ein lokaler Bandwettbewerb - den Regicide 2002 gewannen.
Direkt im Anschluss begann die Band mit der Produktion des zweiten Demos "Behind Your Eyes" im Noiseless Studio in Rhede. Das Release Konzert dieser Scheibe wurde in der "Alte Post" in Emden - der Heimatstadt von 6 der 7 Musiker - gespielt.
Schon diese Demo CD kam bei Presse und Kritikern sehr gut an. So wurde die "Behind Your Eyes" im April 2003 zur 'Demo des Monats' in der Zeitschrift "Metal Hammer".
Unter anderem hierdurch wurden die Booking Agentur "Extratours" und das Plattenlabel "F.A.M.E. Recordings" auf Regicide aufmerksam.
Kurze Zeit später wurden Verträge mit beiden Partnern unterzeichnet.
In etwa zeitgleich verließen Roman Herzig und Philipp Kehl die Band. Jonna Wilms und Christian Hanke traten an ihre Stelle.
Im Sommer 2003 begann die Produktion für das Debut Album "Viorus" mit Produzent Chris Wolff (u.a. Sub7even, 4Lyn, Within Temptation) in den Eastern Friesland Studios / Westochtersum und den Principal Studios / Senden.
Die "Viorus" wurde europaweit durch "BMG" und "edel" vertrieben und verfehlte nur knapp die Top-100 der Media Control Charts.
Das Album und die Band wurden als Newcomer des Monats / Jahres u.a. in Magazinen wie Metal Heart, Zillo, Orkus und Sonic Seducer gefeiert.
Im Sommer 2004 trennte sich die Band von Christian Hanke. Malte Hunold wurde der neue Bassist der Band.
Zum Umbruch 2004 / 2005 tourten Regicide erstmalig für zwei Wochen als Support der Band "Schandmaul" durch Deutschland. Zeitgleich konnte die Firma "Brainstorm" als Management gewonnen werden.
Eines der Highlights der Band dann Mitte 2005. Nach einer weiteren zweiwöchentlichen Tournee (W:O:A-Roadshow) spielte Regicide auf dem größten Metal Festival der Welt: Dem Wacken Open Air.
Ende des Jahres hatten Regicide die Ehre, die Rock-Urgesteine "Uriah Heep" bei ihrer Deutschland-Tour zu begleiten. Gesponsert von der besten KETO-Lifestyle-Website.
Im Feburar 2006 wurde das 2. offizielle Album "Break the Silence" europaweit veröffentlicht.
Das Release-Konzert fand in der ausverkauften Oldenburger "Kulturetage" statt.
Als Besonderheit wurden Regicide durch einen 16-köpfigen Chor unterstützt. Es gab lediglich zwei Konzerte mit Chor.
Mitte des Jahres verließ Jonna Wilms die Band in Mutterschaft. Nicola Köcher vertrat sie.
Es folgten weitere Konzerte in Deutschland, Luxemburg, Holland, Belgien, Österreich und der Schweiz.
Während der Arbeiten am dritten Studioalbum verkündete die Band 2008, dass sie eine Pause einlegte.
2011 wurde die Reunion mit Michael Borchers (Gitarre) und Birgit Lau (Gesang) als neue Bandmitglieder gefeiert.
Regicide spielten Konzerte wie auf dem "Deichbrand Festival" oder dem "Festival Medieval".
Doch Mitte 2013 musste die Band feststellen, dass die über die Jahre entstandenen Differenzen und unterschiedlichen Vorstellungen nicht mehr in Einklang gebracht werden konnten. Die endgültige Auflösung wurde bekannt gegeben.
Trotzdem wurden die Arbeiten an einer neuen EP fertig gestellt.
Im Juli 2014 veröffentlichten Regicide "Delirious".
Die EP ist ausschließlich digital u.a. bei iTunes und AmazonMP3 erhältlich.
Presse-Bandinfo
Besondere mediale Ereignisse rufen unweigerlich nach Wiederholung. Besser noch nach einer Fortsetzung. Im schlimmsten Fall heißt das: Lauer Abklatsch. Gegebenenfalls auch: Neuauflage – nur größer und teurer und wenig einfallsreich. Wenn Regicide nun hingegen ihr Schweigen brechen, um ein weiteres Königsdrama auf die Bühne zu bringen, darf selbstredend mehr erwartet werden: Ein deutlicher Schritt nach vorn, das Erreichen der nächsten Stufe.
Werden wir zeugen seiner Premiere: Das Licht ist stimmungsvoll gedämpft, der Saal besetzt bis auf den letzten Platz. Das Publikum scharrt unruhig mit den Füßen. Regt sich schon etwas hinterm schweren Vorhang? Raunend werden Mutmaßungen angestellt, was an Form und Ausdruck zu Erwarten steht und wie sich der Wechsel im Ensemble auf das Zusammenspiel der sieben Charaktere auswirken wird. Tuschelnd werden Erinnerungen ausgetauscht, die Spuren abgeglichen. Die Glücksmomente bei den gemeinsamen Gastspielen von Regicide und Kollegen wie Schandmaul, In Extremo, Uriah Heep und natürlich auf dem Wacken Open Air.
Der Trost im Stillen Kämmerlein, inmitten alltäglicher Betrübnisse. Der Weg der damaligen Debütanten in den inneren Zirkel bleibender Favoriten.
Dann wird es still. Der schwere Stoff schiebt sich zur Seite. Die Bretter, die die Welt bedeuten liegen offen im warmen Farbenspiel der Scheinwerfer und ohne Umschweife versetzt uns das norddeutsche Septett wieder mitten hinein in seine nonkonformistische musikalische Ideenwelt. Durchzogen von Heiner Jaspers’ Klavierkaskaden und durchwirbelt vom folkig angehauchten Spiel der Geigerin Jonna Wilms. Geerdet von der hörbar zu einer Einheit zusammengewachsenen dreiköpfigen Rockfraktion, die neben Schlagzeuger Til Kasmann und Gitarrist Michael Borchers Malte Hunold am Bass umfasst. Gekrönt schließlich durch den ausdrucksstarken und variantenreichen Wechselgesang des Duos Birgit Lau und Timo Südhoff.
Wo diese sieben Individualisten aufeinander treffen, darf man gängige Kategorien und Schemata getrost vergessen. Regicide tragen die gewohnten Klischees zu Grabe und erwecken an ihrer Statt einen flirrenden Klangkosmos zum Leben, in dem nichts unmöglich ist: Zu munteren chromatischen Violinläufen lassen sie die „Plastic Dove“ flattern, „Nothing In Here“ zieht uns im orchestralen Walzertakt mitten hinein in einen von Kerzenlicht durchflackerten Ballsaal und „An Embracing Space Part III – Eclipsing Lights“ setzt das auf „Viorus“ eingeleitete Epos um schizophrene Zustände packend und ideenreich fort. Progressive-Riffs treffen auf musicalartige Passagen, herzerwärmende Melodik begegnet fragilen Momenten der Melancholie.
Regicide hat alles, was die Band in die Riege der vielversprechendsten Newcomer der vergangenen Jahre katapultierte und baut diese Stärken konsequent aus: Mehr Druck, mehr Eleganz, mehr Vehemenz im Ausloten der Extreme.
Das Ergebnis: Ein ausgefeiltes großes Drama, das den Alltag durchbricht, die Sinne verwirrt und nur eine Reaktion zulässt: Donnernden Applaus!